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Olivenbaum
Olivenbaum

Ich aber werde bleiben wie ein grünender Ölbaum im Hause Gottes; ich verlasse mich auf Gottes Güte immer und ewig.

Psalm 52,10

1. Botanik

Der Ölbaum (Olea europaea L.), auch Olivenbaum genannt, ist die einzige mediterrane Art der etwa 35 Arten Olea, die vor allem in den Tropen und in den wärmeren Klimazonen beheimatet sind. Älteste gesicherte Hinweise auf Ölbaumvorkommen gibt es aus Jericho (um 4000 v. Chr.).

 

Der Ölbaum ist ein immergrüner (vgl. Ps 52,10), langsam wachsender Baum. Er hat ledrige, lanzettförmige Blätter mit einer Länge von etwa 4 cm. Die Oberseite der schmalen und spitzen Blätter ist dunkelgrün, die Unterseite dagegen grüngrau-silbrig. Der Baum bringt kleine, gelblich-weiße Blüten hervor, die eine oder zwei Früchte bilden. Die eiförmige, 2-3 cm große Frucht, die Olive, ist fleischig und hat einen Steinkern. Die Farbe der Frucht ist zunächst grün; vollreif nimmt sie eine schwarzblaue Färbung an.

 

Der Ölbaum gedeiht überall in Israel. Da er wenig Wasser braucht, ist er besonders gut für diese Klimaregion geeignet. Er wird 5-10 m hoch, hat einen unregelmäßigen, löcherigen, knorrigen Stamm, der bis zu 1 m, manchmal auch 2 m dick werden kann. Die nur langsam wachsenden Bäume können ein Alter von mehreren hundert (bis zu 1000) Jahren erreichen. Vermehrt wird der Baum durch Wurzelschösslinge (vgl. Ps 128,3).

 

2. Bibel

 

Der Ölbaum kommt in sehr vielen alttestamentlichen Überlieferungen vor, was seine Bedeutung in der Alltagswelt unterstreicht. Er gehört zu den sieben Pflanzenarten des Landes Israel (5. Mose 8, 8), die seine besondere Güte ausmachen (vgl. 5. Mose 28,40; 2. Kön 18,32).

 

Das Ende der Sintflut

Als eine Taube mit ihrem Schnabel den Zweig eines Olivenbaums zu Noah bringt, ist dies ein Zeichen neuen Lebens nach dem Gericht.„Sie kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, sie hatte ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hatten auf Erden“ (1. Mose 8, 11).

 

Der Ölbaum als Bild Kirche und Israel

Christen sind eingepfropft in den Ölbaum Israel. Die Kirche lebt von der Wurzel Israel. „Wenn nun einige von den Zweigen ausgebrochen wurden, du aber, der du ein wilder Ölzweig bist, in den Ölbaum eingepfropft wurdest und Anteil bekommen hast an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums, so rühme dich nicht gegenüber den Zweigen. Rühmst du dich aber, so sollst du wissen: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“ (Röm 11, 17-18).

 

Öl für den Leuchter im Tempel

„Sag den Israeliten, sie sollen dir reines Olivenöl von bester Qualität für den Leuchter bringen, damit die Lampen ständig brennen. Im heiligen Zelt, vor dem Vorhang zum Allerheiligsten und der Bundeslade, müssen Aaron und seine Söhne den Leuchter aufstellen. Sie sollen immer wieder Öl nachfüllen, damit er vom Abend bis zum Morgen brennt und mein Heiligtum erhellt. Diese Weisung gilt für euch und alle kommenden Generationen!“ ( 2. Mose 27, 20-21).

 

Der immergrüne Ölbaum als Ausdruck intakten Glaubens

„Ich aber werde bleiben wie ein grünender Ölbaum im Hause Gottes; ich verlasse mich auf Gottes Güte immer und ewig“ (Psalm 52, 10).

 

Der Ölbaum und andere Pflanzen als Ausdruck der Artenvielfalt im verheißenen Land

„Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Bäche und Quellen sind und Wasser in der Tiefe, die aus den Bergen und in den Auen fließen, ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel wachsen, ein Land, darin es Ölbäume und Honig gibt“ (5. Mose 8, 7-8).

 

Der Ölberg

Neunmal wird im Neuen Testament der im Norden Jerusalems gelegene, 800 m hohe Ölberg (Mk 11,1; Mk 13,3; Mk 14,26; Mt 21,1; Mt 24,3; Mt 26,30; Lk 13,37; Lk 22,39; Joh 8,1). Offensichtlich gab es dort zahlreiche Ölbaumgärten. Nach den Überlieferungen der Evangelien hielt sich Jesus dort immer wieder auf.

 

Den Abend vor seinem Sterben verbrachte Jesus im Garten Gethsemane, der ebenfalls zahlreiche Ölbäume hatte.

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